|
Der Einheizer 2023
Unser jährlicher Kommentar zum Stand der inzwischen 100jährigen Branche.
Die Themen 2023:
- Wie weit geht der aktuelle Irrsinn?
- Verbote, nur Verbote
- Konkrete Zahlen
- CO2-Belastung durch Wärmepumpen
- WP-Einbindung in das Heizsystem
- Lese-Empfehlung
Wie weit geht der aktuelle Irrsinn?
Das Erscheinen zahlreiher Kommentare zur aktuellen Berliner Energiepolitik veranlassen mich, mal grundsätzlich über Beheizungsmethoden zu schreiben.
- Ist ein Verbot von Gas-/Öl-Heizungen relistisch?
- Gleichzeitig baut oder in plant das Horrorkabinet in Berlin 2023 17 Gaskraftwerke - wie verlogen ist das denn?
- Messt Politiker nicht an der Wortwahl, sondern ihren Taten.
- Gilt das Verbrennerverbot auch für Gas-/Ölbrenner in Heizungen, Brauereien, Prozesswärmeanlagen, Baumaschinen....?
- Gelten nach Verbot wieder nur Ausnahmen, weil die 12% gewählten GRÜNEN die Physik nicht begriffen haben?
- Wissen die GRÜNEN wirklich nichts vom 'sozialen Dilemma beim Verzicht' - was uns nur arm macht und andere reich??
- Hat Deutsches Energiesparen überhaupt einen Einfluss auf die 98% der restlichen CO2-Erzeugung in der Welt?
- Macht der miltärisch-industrielle Komplex nicht jede Einsparung der Verbraucher sinnlos?
- Warum kommt die Politik nicht Ihrer Aufgabe nach, nur Rahmenbedingungen zu setzen und damit Entwicklungen anzustossen?
[ Inhalt ]
Verbote, nur Verbote
Als Ausgangspunkt möchte ich den Kommentar von Jens Berger, Nachdenkseiten stellen:
Ein Land im Wärmepumpenwahn. Es ist sinnvoll, den vorher zu lesen.
Hier verweist er auf die anschaulichen Videos des Professors Gerd Ganteföhr der Uni Konstanz.
Wärmepumpen in Deutschland müssen den deutschen Strommix schlucken
|
Das ist die CO2-Erzeugung des des deutschen Strommix, mit dem die Wärmepumpen betrieben hier werden müssen.
Die Entwicklung der CO2-Belastung durch den deutschen Strommix seit 1990 ist sehenswert, weil man sieht, wie wenig sich über 30 Jahre getan hat. (Oder die Politik gewollt hat :-)
Ich erinnere an die jahrzentelange politische Unterstützung der RWE, die ja in NRW nichts anderes als eine industrielle Altholzverbrennung betreiben, sie nennen das Braunkohleverstromung. Wie soll damit eine geringe CO2-Belastung durch Stromerzeugung erreicht werden?
Die Schweiz und Östereich haben hauptsächlich eine Erzeugung über Wasserkraft, die in Deutschland wenig genutzt (werden darf). So steigt die CO2-Erzeugung heute wieder.
Sich eine PV-Anlage hinzulegen und zu denken: "Die macht das schon für meine WP-Anlage im Winter" - das geht nicht wegen dem Zeitversatz von 6 Monaten :-)
|
Gerd Ganteföhr hatte eine wissenschaftliche irische Studie über Wärmepumpeneffizienzen rausgesucht, veröffentlicht bei www.homeenergy.org, die schon recht alt ist: June 11, 2018. Die kamen aber auf ein interessantes Diagramm aus dem Praxiseinsatz der WPs - unten.
Das Lehr-Video von Stiebel Eltron(CH) zeigt recht gut die Probleme beim Einbinden von Wärmepumpen - und die Gefahr ihrer Überdimensionierung.
Für mich ist der Einsatz einer WP im Wohnbereich ohne Solarthermie sowieso eine sinnlose Fehlinvestition.
|
Was mich fasziniert: Wie die Hersteller es schaffen, die Auftauarbeit (gelb) des eingefrorenen Wärmetauschers aus Ihrem veröffentlichten COP rauszuhalten. :-)
Ebenso ist in den COPs der Hersteller nicht der Energeieinsatz (grün) des (Not-)Heizstabes bei tiefen Aussentemperaturen enthalten. Bild:
[www.homeenergy.org.]
Der herstellerseitige COP ist nichts anderes wie die unwissenschaftliche herstellerseitige Wirkungsgradangabe bei Brennwertkesseln. Das ist eben nur ein mögliches Maximum, was die Hersteller gerne verwenden. (Beispiel: 110%).
Jeder reale Einsatz in eine Heizungsanlage zeigt, dass die Hydraulik und die Regelung den Anlagen-Wirkungsgrad bestimmen, nicht der des Kessels.
|
Die neuen Pumpen
Ab 2022 gibt es besonders bei den österreichischen WP-Herstellern Luftwärmepumpen, die den Heissgasprozess besser nutzen können. Die schaffen bis zu einem COP=8 (aber nicht immer, weil auch hier das physikalische Gesetz der abnehmenden Effizienz bei steigender Temperaturdifferenz gilt!)
[ Inhalt ]
Konkrete Zahlen
Das Bild oben aus der Studie des Umweltbundesamtes zeigt dass die CO2-Produktion aus der deutschen Stromerzeugung 2020 einen Tiefpunkt erreichte und nun wieder munter auf die 500g/kWh hinläuft. Das ist der Gaskraftwerke-Effekt, den wir zur Stütze der 26 defekten französischen Atomkraftwerke 2022 leisten.
(Es geht hier nicht um die schweizerische oder österreichische Stromerzeugung.)
Zur Chemie: Das Verbrennen von ...
- Erdgas produziert 160 g CO2/kWh + 10% Prozessverluste
- Flüssiggas produziert 160 g CO2/kWh + 14,5% Prozessverluste
- Heizöl EL produziert 220 g CO2/kWh + 12% Prozessverluste
- Stückholz produziert ~450 g CO2/kWh + ~2% Prozessverluste
- Pellets produzieren ~450 g CO2/kWh + ~4% Prozessverluste
- Atom produziert nur bei der Gewinnnung, Anreicherung und Endlagerung CO2 (noch keine Zahlen gefunden)
Zu Pellets hier die Darstellung der DPI.
Die Atomindustrie gibt gerne ihre Uran 235-Reste zur Produktion von DU-Munition ab:
|