Der Einheizer 2015

Unser jährlicher Kommentar zum Stand der inzwischen 100jährigen Branche.
 
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Die Themen 2015:
  1. Ölpreise, 2. Teil
  2. Ihr Verbrauch sinkt - oder nur die Kosten?
  3. Handwerker: Firmen ohne Arbeitskräfte
  4. Heizleisten und Wandheizungen
  5. Wir und die Entwicklungsländer
  6. Lese-Empfehlung

Ölpreise, 2. Teil

In Fortsetzung aus den Ölpreisüberlegungen des Jahre 2014 zeigte sich, dass der WTI- und BRENT-Preis tiefer sinken konnten, als manch einer seinen kühnsten Wetten hätten eingehen wollen.
5 Jahre BRENT, Quelle comdirekt
Ende 2015: 5 Jahre Ölpreis BRENT
Momentan sind wir bei 37,6 USD (BRENT). Und das ist noch lange nicht der letzte Preis, denn eine Bodenbildung ist bisher in keinem Chart absehbar. Aus Sicht der erneuerbaren Energien sieht das nach einem Schlussverkauf mit sinkenden Preisen aus, wobei die Parteien einfach nur das Beste aus den noch lagernden Materialen herausschlagen wollen. Aber ist es das wirklich?
Die Preise freut einen beim Tanken und bevorzugen saufende SUVs und machen nebenbei die Rentabilität jeder energetischen Sanierung ungewiss.
Die weitere Folge ist das Einbrechen der Staatsfinanzen aller ölfördernden Länder, Kanada eingeschlossen - zusätzlich zu den räuberischen Erpressungen der Finanzwirtschaft, gefördert von dem IWF und den Neocons in allen Regierungen.
Golfregion Letztlich wird es bei den Hauptförderländern darauf hinauslaufen, wer finanziell zuerst zusammenbricht: Saudi-Arabien oder der Iran. Sie dürfen nicht vergessen, dass sich hier zwei Erzfeinde bekämpfen, deren Glaubensrichtungen nur minimal auseinanderliegen: Saudische Wahabiten (erzkonservative Sunniten) und iranische Schiiten.
Die von den USA gepäppelte Familie Saud, die (auch von Europa) bis zum Stehkragen mit Waffen versorgt wird, hat sich in Ihrem Geld gut eingerichtet und hält durch ihre Geldanlagen die halbe Welt mit virtuellen Gewinnen auf Trab. Dazu unten: Blackrock.
Der nörliche Iran hat nach dem Embargo viel Nachholbedarf und ist letztlich weltoffener den kommenden Veränderungen gegenüber. Diese werden aber allen weh tun! Ausgang heute ungewiss. Dazu mal Dirk Müller hören!
Es muss nur ein schwarzer Schwan (ein in der Finanzwelt unvorhergesehenes Ereignis) um die Ecke kommen und das Finanzsystem bricht in Panik zusammen - die Buchempfehlung: Ernst Wolff: Weltmacht IWF.
 
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Ihr Verbrauch sinkt - oder nur die Kosten?

Öl und Gas landen in Europa, werden verbrannt und reichern mit ihren Verbrennungsprodukten die Atmosphäre an, die sich munter weiter aufheizt. Da freut sich jeder, der am Jahresende feststellt, dass er weniger für die Heizung bezahlen musste. Aber haben Sie auch weniger verbraucht? Das lässt sich ja in Euro und kWh in der Rechnung des Energieversorgers oder Verwalters ablesen.
Doch wir hatten warme Winter und sollten uns den Minderverbrauch nicht schönreden. Das machen schon unsere Poltiker. Wer Realist bleiben will, klimakorrigiert seine Jahresverbräuche mit dem Faktor, der aus den Heizgradtagen errechnet wird. Wer es genau wissen will, lädt sich die Tabelle des IWU herunter, wählt seine Wetterstation und entnimmt seinen örtlichen Klimafaktor für die Energieverbrauchskennwerte nach EnEV. (Damit Multiplizieren!) Die Erläuterungstabelle ist auch lesenswert.
 
Hier die letzten Faktoren, mit denen Sie Ihren Energieverbrauch im Bereich Düsseldorf klimakorrigieren müssen:
Jahr Multiplikator (Potsdam) Heizgradtage
2010 1,03 2388
2011 1,13 1672
2012 1,18 1946
2013 1,10 2130
2014 1,39 1471
2015 1,22 1720
Das Jahr 2010 entsprach also fast dem langfristigen Mittel, auf den die Verbräuche normiert werden.

Die Erkenntnis:

Wenn die korrigierten Verbräuche in warmen Jahren höher sind als in den kalten mit hohen Heizgtradtagen, sollten Sie dringend an ihrer Dreieinigkeit Heizung, nämlich der Wärmeerzeugung - Verteilung - Abnehmer etwas tun.
Was - steht überall hier auf der Website. Sie könnten hier anfangen.
 
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Handwerker: Firmen ohne Arbeitskräfte

Wenn Sie dann Änderungen an ihrer Anlage machen lassen wollen, holen Sie sich verschiedene Angebote ein? Oder Sie versuchen es. Die angefragten Heizungsbauer haben nämlich im Allgemeinen so viel zu tun, dass sie gerade mal ihre Stammkunden bedienen können. Sie würden ja gerne mehr Kunden bedienen, aber es fehlt ihnen einfach an passenden Leuten.
      Das ist die Folge der Ausbildungsmisere im Handwerk, besonders bei den Heizungsbauern. Das Dilemma hat mehrere Ursachen, beginnend mit der geringen politischen Förderung, dem Ruf unter den Lehrlingen - denn man muss in allen Bereichen des Gewerks viel wissen und auch können - und macht sich ab und zu die Finger dreckig :-) Das ist in Verwaltungen und der EDV eben anders.
      Ebenso bilden nicht mehr alle Firmen aus, weil die finanzielle Förderung dürftig ist und sie ab und zu Dösbaddel durchschleppen müssen, die zusätzlich den Ruf der Firma schädigen. Kurz: Die Politik unterstützt mit unseren Steuergeldern lieber die Versicherungs- und Finanzwirtschaft und Sie behalten weiter ihre verschwenderische Heizungsanlage trotz Bafa-Förderung.
      Die oft relativ gut ausgebildeten Fachhandwerker aus dem Osten können zwar Rohre legen (daher Lötis) und arbeiten lieber schwarz mit Baumarktmaterialien. Der notwendige hydraulische Abgleich ist selten bekannt. Lesen Sie den Brandbrief von Marc Schmitz.
 
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Heizleisten und Wandheizungen

Bei Heizungssanierungen bekomme ich oft die Anfrage, ob denn nicht Heizleisten die ideale Beheizungsart wären.
Klare Antwort: Für mich stimmt das so nicht, denn es gibt mehrere Argumente, die dagegen sprechen:
 
Heizleiste
2-Rohr Heizleiste
  1. Obwohl die drüberliegende Wand damit warm wird und diese Wäreme auch abstrahlt, heizen die Leisten immer nur mit Konvektion und bewegen Luft - damit Staub und Dreck. Also nichts für Allergiker, die brauchen reine Strahlungswärme.
  2. Diese Konvektion schafft die altbekannten schwarzen Streifen an den Wänden.
  3. Damit diese Konvektion entsteht, benötigt man relativ hohe Heizmitteltemperaturen, die dem Brennwerteffekt entgegenwirkt. Selbst die früher verbauten Konvektoren waren da noch besser. Typ: Hochtemperaturheizung.
  4. Die Konvektoren haben einen relativ geringen Innenwiderstand. Wenn der Durchfluss dieser Konvektoren dann nicht genau eingeregelt wird, ist es mit einem noch so kleinem Brennwerteffekt vorbei. Jeder Strang braucht also ein passend voreinstellbares Thermostatventil, das auf den zur Leistung passenden Durchfluss einstellbar ist an einer auf Konstantdruck eingestellten EC-Pumpe.
  5. Vorteil: Die Pumpenleistung kann sehr klein sein.
  6. Ganz schlimm sind die Einrohr-Fußleisten als Heizleiste, weil sie sehr ungleich Wärme abgeben, also zum Ende immer kälter werden wie eine Einrohrheizung.
Kapillarrohrsysteme
Kapillarrohrsystem unter Putz (Geoklimadesign)
  1. Dann lieber neu verputzen und ein Kapillarrohrsystem einbringen!
  2. Die Kapillarrohrmatten werden nach einem genau entworfenen Hydraulikplan zusammengebaut.
  3. Damit keine Korrosion des restlichen Heizungssystems entsteht, dürfen Sie nur über Wärmetauscher betrieben werden. Innerhalb der Kunststoffkreise darf kein Stück Eisen vorhanden sein!
  4. Fotos vor dem Verputzen machen und archivieren, sonst sind die beheizten Flächen nur mit der Wärmebildkamera wiederzufinden.
  5. Vorteil: Bei korrekter Anbindung ist der Brennwerteffekt immer garantiert. Typ: Niedertemperaturheizung. Daher kann auch die geringste Vorlauftemperatur eines Kollektors zur Unterstützung benutzt werden. (Seit 2015 gibt es auch Pellet-Brennwertkessel.)

 
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Wir und die Entwicklungsländer

Trafo
 
Ein mitgebrachtes Bild vom Jahreswechsel 2008/09 aus einer ländlichen Gemeinde in Sri Lanka.
Reparierte Sicherung - Bild im Bild.
Warum müssen die Dörfer in den 'Entwicklungsländern' so arm sein, dass sie sich nicht mal NH-Sicherungen leisten können? Geschweige denn eine isolierte wetterfeste Trafostation, die bei uns selbstverständliche Vorschrift als Schutz vor lebensgefährlichen Berührungsspannungen ist?
 
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Lese-Empfehlung

Lobbies ohne demokratische Kontrolle:
Leider können wir ihnen nicht mehr mitteilen, denn ein Teil der Antworten würde Sie sehr stark verunsichern! (Ziat)
Kirchenrepublik Deutschland 'Kirchenrepublik Deutschland' von Carsten Frerk
 
Carsten Frerk beschreibt, wie die Kirchen in Deutschland systematisch Einfluss auf die Politik nehmen. Dabei zeigt sich, dass katholische und evangelische Stellen in einer Weise in Gesetzgebungsverfahren eingebunden sind wie keine zweite zivilgesellschaftliche Kraft. Das Buch untersucht - erstmalig für Deutschland - die Arbeit der kirchlichen Büros und ihre Kontakte in die Ministerialbürokratie. Dabei stößt es auf interessante personelle Überschneidungen und Karriereverläufe. Ihre Vertreter sitzen in Rundfunkräten und als Gottesfraktion im Bundestag.
      Die christlichen Kirchen in Deutschland erzielen mehr Umsatz als die Automobilindustrie. Dieser ganze Bereich der Wirtschaft im Raum der Kirchen als Geldfluss sind 129 Milliarden Euro pro Jahr. Die deutsche Automobilindustrie hat ein Gesamtinlandsumsatz in vergleichbarer Größe von 127 Milliarden. Aber bei den Kirchen wird immer übersehen, wie stark die wirtschaftlichen Akteure sind.
      Als Fazit kommt Carsten Frerk zu der Einschätzung, dass die institutionellen Großanleger Kirchen - wo es um ihre ureigenen Belange als Organisationen geht - die erfolgreichsten Lobbyisten der Republik sind.



Zum Abschluss ein Zitat aus dem Artikel von Ernst Wolff:
'Aus diesem Grund bleibt auch 2016 die wichtigste Aufgabe die Aufklärung. Nur wer erkennt, dass nicht islamistischer Terror, sondern das Bündnis aus rücksichtslosen Spekulanten, korrupten Politikern und den ihn hörigen Journalisten die Menschheit in den Abgrund zu reißen droht, kann sich gegen diese historische Herausforderung zur Wehr setzen.'
Ihr Dietrich Beitzke

 
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Seite erstellt am: 2.1.2016, letzte Änderung 14:11 29.1.2023, Sonntag