Unser Optimierungsobjekt #3
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Worum geht es hier? Das Verbrauchsergebnis mit dieser Hydraulik und den diversen Vorgängern der Regelung sieht bis 2023 so aus: von 12 auf 4 L/(m²*a). Wenn wir mal die 12 L/m² des Baus von 1988 als 100%-Referenz annehmen, heisst das konkret: Nur noch 33% des Jahres-Wärmebedarfs durch Öl und 66% Umweltwärme heute. Wir haben es geschafft
Diese bessere Nutzung hängt eben nicht von der Bauart des Kessels oder dem Einsatz von Elektrizität zur Wärmeerzeugung ab - OK, es hat gedauert, denn dieses Know-How war in den 1990er Jahren nicht mal eben direkt anwendbar und politisch nicht erwünscht. Aber heute! Wir haben fertig :-) |
Die geplanten 500 Liter für die solare Trinkwasserpufferung erwiesen sich später als zu viel Vorrat, so dass wir den Abgang der Heizungsunterstützung vom obersten Puffer 2 ins untere Drittel des Puffers 1 verlegten, was sich als sehr elegant erwies, weil jetzt schon im Januar geringsten Überschüsse der ST direkt im Heizkreis als HU verwertet werden konnten, wenn diese Temperatur 5K über dem Rücklauf der Bodenheizung war. (Siehe Hydraulikplan)
Für das TWW blieben immer noch ca. 300 L, die je nach Einstrahlung gut geschichtet wurden. Diese könnte man auch über den Grundofen nachheizen. Die heutige Priva-Regelung erlaubt per Handbetrieb einmalige Nachheizungen, die man zeitlich festlegen kann. |
Verlegung der Heizungsunterstützung nach links |
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Als Puffer wählten wir 2 mal Solarbayer SLS, weil die eine exellente Schichtung erreichen können ohne aufwändige Einbauten. Sie sind hier beschrieben...
Die Puffer sind in Reihe geschaltet, der Kolektor kann jeweils den Puffer 1 oder 2 direkt beschicken. Eigentlich sollte 2010 fürs TWW ein fertiger Expresso von Paradigma rein, den sie uns aus dem Testraum überlassen wollten, doch die Tests waren nicht vor dem hiesigen Umbau fertig, so dass wir die (schon gelieferte) Expresso-Frischwasserstation eben an den SLS hängten und verrohrten. Das TWW-Rohrnetz des EFHs ist aus Kupfer, so dass von daher wenig Legionellengefahr ausgeht und auf eine Zirkulation verzichtet werden konnte. Da der Ausgang der Frischwasserstation immer Temperaturen um die 25°C liefert, weil keine Zirkulation angeschlossen ist, haben wir uns entschieden, noch eine Umschaltmöglichkeit zur Einleitung in Puffer 1 (im Winter) und in Puffer 2 im Sommer zu machen: Wenn der Puffer 1 weniger als 45°C ganz unten hat, geht der RL des Wärmetauschers in Puffer1, wenn der dort heiss ist aber in Puffer 2. Die ist nicht im Regelplan eingezeichnet. Die Schaltung hat sich bewährt und erlaubt quasi die separate Winternutzung des Puffers 1. Der Puffer 2 hat sowieso in der solarschwachen Jahreszeit immer um die 20°C, so dass er sich ideal und Ertags-unschädlich für den Frostschutz des Kollektors anbietet. Die spätere Priva-Programmierung wurde dann so gestaltet, dass das kalte Frostschutzwasser (~5°...7C) immer in den Puffer 2 geht und so nicht die Schichtung in Puffer 1 zerstört. |
Der Kessel von 2000 mit dem einstufigen Brenner blieb stehen, weil wir vorhatten, den nur ganz wenig zu benutzen. Der Elco-Brenner wurde schon 2006 gegen einen Hoffmann Blaubrenner ausgetauscht. Siehe Details zur Abgaslösung. Der Schalldämpfer ist abgesoffen und wurde entfernt. Das passiert bei Öl häufig...
Schon bei der damaligen JCI-Regelung hatten wir darauf geachtet, dass der Eisenklotz mit Namen 'Kessel' nicht lange warm herumstehen sollte, weil er über den Kamin abkühlt. Daher kam als Folge eine Regelung nach Bajorats Vorschlag mit 'Heizungsunterstützung über den Kesselrücklauf' und seine Regelung rein. Der Kessel mit einstufigem Brenner wird dabei so eingebunden, dass das proportional angetriebene Regelglied den Heizungsrücklauf teils in den Puffer, teils in den Kessel schieben kann: ein schöner Mischverteiler. Es ist nicht immer einfach, dafür ein passendes Ventil zu finden. Wir wählten ein Oventrop Tri-D mit 0-10V-Antrieb. Das Beste bei der Regelung ist (hier speziell für Gusskessel!!), dass dieser nach dem Abschalten des Brenners weiter durchströmt - wie ein Puffer wirkt - wird und dann die Rücklauftemperatur des Heizkreises annimmt, ohne dass der sonst üblich Mischer im Vorlauf alles abklemmt. Besonders gut geht das bei Bodenheizungen, dann dann ist der Kessel nachher ~25°C kalt. (Einen Kessel mit modulierendem Brenner würde man ganz anders einbinden.) Beim Aufheizen muss man natürlich dafür Sorge tragen, dass solche Gusskessel beim folgenden 'Kaltstart' keine Leistung abgeben dürfen, weil sie sonst kondensieren. Also wird die Pumpe angehalten, bis der Kessel 45°C hat. Erst dann gehts los mit dem Beheizen. |
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Der Wärmetauscher zur Bodenheizung kam schon 2013 rein - seit dem ist das Wasser auch klar und die Durchflussmesser zum Abgleich bleiben lesbar.
Einige dieser für uns wesentlichen Regelfunktionen mussten wir selbst nachrüsten, so dass sich nachher etwa 12 Relais und Zeitglieder im Schaltkasten fanden. Wir merkten dann auch, dass das 0-10V-'Regelventil' nur auf oder zu kannte. Allmählich traten auch Defekte der Elektronik auf. Es war Zeit, was Vernünftiges zu programmieren: Eine Priva-Anlage wurde bestellt und 2021 eingebaut - die Arbeit des Optimierens begann mit den bisherigen Erkenntnissen von vorn. |
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