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Der Einheizer 2011
Unser jährlicher Kommentar zum Stand der inzwischen 100jährigen Branche.
Die Themen 2011:
- Macht macht Geld zu Spielgeld
- 4 Phasen, eine Krise
- Lese-Empfehlungen
- "Die Diktatur des Geldes vernichtet unses Demokratie" so die Occupy-Bewegung.
- "Verluste werden sozialisiert, Gewinne werden privatisiert." - oder...
- "Privat - vor - Staat" ist uns von den Neo-Liberalen in den letzten 30 Jahren empfohlen, vorgetanzt und vorgelebt worden.
Die Folgen aller Experimente darf im allgemeinen der Steuerzahler begleichen, ich erinnere hier an Cross-Border-Leasing oder die PPP-Euphorie, die uns noch weitere 20 Jahre dafür zahlen lassen.
Finanzoligarchie
Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass seit 1973, dem Ende des Bretton Woods System, womit die USA faktisch ihre Zahlungsunfähigkeit versteckten (August 1971 kündigte Nixon die vertragliche $-Goldeinlösungspflicht der USA einseitig auf), die Finanzoligarchie einen Feudalismus installiert, dem nicht nur Demokratien zum Opfer fallen, sondern alle Staaten. Weil deren Lenker oder Gewählte meist von Finanztechnik und Geldsystemen wenig Ahnung haben (es sind eben nur Wortwerker), lassen sie sich von ihren (Bank-)Beratern überzeugen oder folgen nur ihrer persönlichen Raffgier.
Früher hatte Geld einen garantierten und echten (Gegen-)Wert in Edelmetallen, bevor es in beliebig reproduzierbarer Papierform zu Schuldzetteln verkam. So sind heute in den USA 3 Druckereien Tag und Nacht damit beschäftigt, Dollars zu drucken. In Europa wird es ähnlich sein. Sind unsere Länder also Gefangene von Geldfälschern? (Deutschmann's Buch: Silberkomplott)
Wäre denn Inflation eine Lösung gegen die immer wiederkehrenden Geldsystemkrisen? Gelddrucken ist Inflation! Inflation ist aber nichts anderes als eine Steuer, die besonders ungerecht ist, weil sie Ersparnisse und Werte gleichmäßig vernichtet. Da sind dann besonders Kleinsparer betroffen. Bei einem Milliardär fällt das nicht auf :-)
Vervielfachung von Geldvermögen bei unterschiedlichen Zinssätzen
Grafik von Magrit Kennedy
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So wird durch die Wirkung der Zinsen auf Gelder in unserem 'legalen Falschgeldsystem' exponenziell ein aufgeblähtes Spielgeldsystem aus politschem Willen oder mathematischer Ahnungslosigkeit. Medizinisch nennt man das 'Krebsgeschwulst', weil die natürliche Wachstumsbeschränkung fehlt, der Finanzmarkt nennt die tödliche Krankheit verschleiernd 'Blasenbildung'. Genau das haben wir heute, 2011:
Die exponenziell steigenden Zinsverpflichtungen des Systems überholen alle 60...80 Jahre jede Wertschöpfung aus der Produktivität.
Ergebnis: Währungsreform, Verlust der Ersparnisse.
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Deshalb interessiert es kaum noch jemanden, ob die EZB nun mit Milliarden oder Billionen die Zockerbanken stützen will - das System ist durch und durch marode. Die Ping-Pong-Spekulation von Rating Agenturen und Investmentbanken gegen den Euro ist ein politisch genutzes Instrument und stützt den hohlen US$. Die USA haben ein Doppel-Defizit von 11% des BIP nach außen und nach innen: heute 15 Billionen US$. Der Bonus der Weltwährung ist eben, das lange aussitzen zu können. Wie lange noch? Sind die heutigen Zeltstädte der Geschädigten der Immobilienblase in den USA schon mit den Zeltstädten der '1929-Weltwirtschaftskrise' zu vergleichen?
Kurs auf die Krise
Währungen,Rohstoffe, Aktien: Die Wirtschafts- und Finanzkatastrophen am Ende des 20.Jahrhunderts ließen ganze Weltregionen verarmen. Doch am Ende konnten die Banken sicher sein, dass für ihre unübersehbaren Risiken der Staat und damit die Steuerzahler aufkommen.
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1982 war es vorbei: Mexiko erklärte sein Zahlungsunfähungkeit.
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Um die Staatsfinanzen zu stabilisieren, mussten scharfe Rezessionen in Kauf genommen werden, die regelrechte Umschuldungsketten in Gang setzen und damit das Gegenteil bewirkten. Erstmals in der Geschichte der Finanzkrisen stand die Absicht im Vordergund, mit den internationalen Hilfsgeldern aus Steuergeldern vor allem die US-Banken zu retten. Verhängsvolle Konsequenz: Fortan wussten diese großen Geldhäuser, dass sie nicht mehr das volle Risiko für ihre eigenen Geschäfte zu tragen brauchten. Sie gaben es einfach weiter....
(Zitat aus: Atlas der Globalisierung. Das 20.Jahrhundert, Seite 70, von Dietmar Bartz)
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So ist 1982 eine weitere bedeutende Landmarke:
Die Banken und ihre Manager sind so mächtig geworden, dass sie als Weltregierung mit Ihren Durchführungsorganen (IWF, Weltbank, WTO, Ratingagenturen) jedem Staat diktieren können, wo es lang geht. (Häring, Storbeck: Ökonomie 2.0)
- Freihandel: Die WTO soll im Auftrag der mächtigsten Regierungen den Welthandel liberalisieren und erkennt nur ein einziges Gesetz an: Das (US-)Patentrecht. So werden u.a. bezahlbare Medikamente in unterentwickelten Ländern verhindert.
- Schuldenabbau: Mit Hilfe oder nach Einsatz der IWF-Instumente ist Land-Grabbing in Afrika und Latein-Amerika ganz einfach. Arbeitkräfte inclusive.
- Kooperation: Durch gezielte Ausnutzung politischer Kontakte (Spenden) und Vertragsbrüche ereichen Einzelfirmen immer wieder die Beherrschung heimischer Märkte - und lassen sich dabei von ausländischen Firmen über politische Schutzzölle bezahlen: Jonny Walker Bushs Botschafter in Berlin hieß W.R. Timken und ließ seine Firma von Schaeffler subventionieren. Oder:
| VDI....
| FTD
| IGM.
- Jobwechsel: Joschka Fischer (Grüne), der frühere deutsche Außenminister berät die Energiekonzerne RWE und OMV, soll den Bau der Gas-Pipeline Nabucco 'politisch' begleiten, berät Siemens, BMW und einen Hedgefond.
- Machtübernahme: 'Der britische "Independent" schreibt ganz unverhohlen vom "Goldman Sachs Project": Kurz gesagt geht es darum, Regierungen zu umarmen. (...) Goldman ist da, um Regierungen zu beraten, zu finanzieren, eigene Leute in den Staatsdienst zu schicken und Regierungsmitarbeiter mit Jobs zu versorgen.' Beispiel: Die Regierungen von Griechenland, Italien,... Mehr dazu...
Die 'Government Sachs'-Verflechtungen macht das Video Erwin Peltzig im ZDF treffend klar.
Dieser Neo-Feudalismus wird auch verschämt 'Globalisierung' genannt.
Die Finanzoligarchie versucht mit der Globalisierung eine Änderung unserer demokratischen Grundrechte bis zur Minimierung durchzusetzen. Der britische 'Independent' schreibt klar von einem "Goldman Sachs Project": Was kostet denn heute eine Demokratie? Von Tom Wolfe 1987 in 'Fegefeuer der Eitelkeiten' als 'Masters of the Universe' bezeichnet - sind sie heute bei uns, die 'Masters of the Eurozone' - ihre automatische Abzocke ist längst in unseren Steuergesetzen eingebaut!
Wie es Dieter Hildebrandt formulierte: 'Der Mensch ist Mittel! Punkt!
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Dazu noch ein paar einfache Fragen, die Sie überall stellen können:
- Warum dürfen Banken und Banker mit Geld solange spielen, bis 'die Realwirtschaft 'beeinträchigt wird?
- Warum dürfen Banken mit nur 2% Eigenkapital 500% Giralgeld erzeugen und damit spekulieren? (FIAT-Money)
- Warum sind die Geschäfte und Umsätze in der Finanzindustrie (und der Gesundheitsindustrie!) so verschieden von reellen Handelsgeschäften, dass dort keine Umsatzsteuer anfällt? Lobbyismus? Korruption? - Politischer' Wille! Ins Bruttosozioalprodukt werden sie ja gerne mit eingerechnet...
- Warum werden Arbeit und reelle Produktion bis zu 50% besteuert und leistungslose Einkommen durch reinen Geldbesitz gar nicht oder zu minimalen Steuersätzen von Null bis 25%? Sollte es nicht andersrum sein, damit wir langfristig überleben können?
- Warum erhöhen sich Manager-Gehälter immer weiter?
- Was ist mit dem deutschen Gold? Ist es überhaupt noch da?
Wieso funktioniert die deutsche Goldrückholung nicht?
( De Gaulle holte 1965-67 Frankreichs Gold aus USA gegen USD. Sein Ziel war es, zum reinen Goldstandard der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückzukehren und den Goldpreis auf 70 Dollar je Unze zu verdoppeln. Auf diese Weise hoffte der General, nicht nur den Dollar zu stürzen. Er wollte auch den Ausverkauf französischer Unternehmen an US-Konzerne stoppen, die - begünstigt durch die 1944 festgesetzten Wechselkurse - bereits seit Jahren Schlüsselpositionen in der französischen Elektronik- und Automobilindustrie besetzt hielten.
Die deutsche Regierung wagte das nicht.)
Was dann?
Die regelmäßig wiederkommenden Krisen sind Folgen des (politisch gewollten) elastischen Geldes und nützlich, damit 'Marktbereinigungen' stattfinden können, sprich: diejenigen, die nicht rechtzeitig vor einem (Bewertungs-)Absturz abspringen konnten, werden später billig aufgekauft. So geht die Macht- und damit die Eigentums- und Länderkonzentration immer weiter, bis nachher 1% der reichen Welt den 99%-Rest beherrscht.
Geschichtlich betrachtet ist das eine politische Kontinuität, weil sich die Weltbeherrscher abwechseln und sich gegenseitig ihre 'Ernten' abjagten: Die Abfolge der Weltmächte wie Katholische Kirche, Spanien, England, Niederlande und ihre jeweiligen Ostindischen Kompanien, Deutschland, USA, Globale Unternehmen, ..., China?
Die Ostindischen Kompanien waren die ersten globalen Unternehmen - gut beschrieben von Sven Hansen in Indien, eine Edition von 'Le Monde diplomatique'.
Nach dem Niedergang Englands als Weltmacht haben die USA seit 1944 ihre Weltmachtposition bis zur heutigen Krise mehr oder weniger rücksichtslos ausgebaut - es ist auch nicht zu erwarten, dass der USA-Nachfolger China das dieses Jahrhundert nach der Krise behutsamer machen sollte. Chinas Handeln in Afrika zeigt es schon.
Links zum Thema:
- Florian Rötzler: Die Raff-Politiker: Wie Politik als Sprungbrett zur persönlicheren Bereicherung dient.
- Zum Goldmann Sachs-Projekt (2) Paul Schreyer: Geld aus dem Nichts 3 Teile: 'Dass etwas so Grundlegendes wie die Geldschöpfung ausschließlich in öffentliche und nicht in private Hände gehört, leuchtet eigentlich den Meisten ein.'
- Zum Goldmann Sachs-Projekt (1) Ralf Streck: Regiert Goldman Sachs nun in Italien?
- Siegfried Broß: Demokratie oder Rating-Regierung? Der ehemalige Verfassungsrichter Siegfried Broß über Folgen der Privatisierung - Teil 1+2
- Hartwig Bögeholz: Konservative Kapitalismus-Kritik
- Werner Rügemer: Autor von Büchern zur 'Unterwerfung kommunaler und öffentlicher Interessen durch Akteure der Wirtschaft, die sich seiner Ansicht nach in der Epoche des Neoliberalismus und nach der staatlichen Bankenrettung dramatisch zugespitzt hat'.
[ Inhalt ]
4 Phasen, eine Krise
Das wirklich Spannende an unserem beginnenden Jahrhundert ist ja, dass wir jetzt miterleben dürfen, wie 4 Phasen in einer Krise zusammenkommen: Geld, Öl, Klima, Weltmachtwechsel:
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Die Erste ist der alle 60 Jahre wiederkehrende Zerfall der Papiergeldsysteme.
Die aktuelle Leitwährung USDollar wurde 1973 bewusst von jedem Gegenwert entkoppelt. Mit immer billigeren Krediten versuchte man danach Wachstum um jeden Preis zu erzeugen. Die Spekulationskurve des Euro zeigt, dass das Problem bis 2013 gelöst sein wird - in der einen oder anderen Richtung zum USD, mit oder ohne Euro. (US O-Ton: 'Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem' :-)
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Die Zweite und schwerste Krise ist dank Hubbert seit 1950 bekannt als Peak Oil.
Heute kann sich keiner mehr vergegenwärtigen, wo überall fossile (Öl-)Energie eingesetzt wird, mit der wir so bequem leben können. Von allen Regierungen wird ein fröhliches 'Weiter So' ausgegeben - man will ja seine Wähler nicht verschrecken.
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Die Dritte ist die Belastung der Erde durch Übernutzung aller Ressourcen, die zum Kollaps führen werden. Konkret sehen wir das heute schon an den Massenfluchtbewegungen aus ariden Gebieten, die jetzt noch unregelmäßiger Regen abbekommen - oder wo wir ihnen den Fischfang wegfangen: Afrika.
Hier noch ein paar Links selbstgemachter europäischer Katastrophen:
Die Ausplünderung der Weltmeere: Brüssel subventioniert Spanien
Israels ökonomische Matrix: Industriezonen in Palästina helfen vielen - nur nicht den Palästinensern.
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Dorothea Lange: Migrant agricultural worker's family, Nipomo, California, 1936
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Die Vierte ist Anfang diesen Jahrhunderts die Ablösung der aktuellen Weltmacht USA.
So ein Wechsel geht nie ohne Crash ab, denn ohne Crash wird weitergewurstelt. Daher stimmen auch die Überschriften aller Bücher, die das prophezeien.
Wer also unvorbereitet erwischt wird, findet sich schnell in einer Zeltstadt wieder, weil...
- Energiepreise in Wirtschaftkrisen in Irrsinnshöhen gegen. Nur wenn Ihr Einkommen dann genauso steigt, ist das für Sie kein Problem. Wenn nicht, gehören Sie zu dem 99%-Rest, der friert.
- Ihre Schulden explodieren bei Ihrem immer kleiner werdenden Einkommen in der Deflation...
- ...das restliche Geld wird zurückgehalten und umverteilt für das Nötigste - der Konsum bricht ein,
- die Wirtschaft geht auf Sparflamme, Preisrelationen verzerren sich ins heute Undenkbare: Transporte werden z.B. unbezahlbar.
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Verbraucher sind also gut beraten...
- Geld nicht zu sparen, sondern Schulden jetzt zurückzuzahlen und ihr Haus in Richtung Nullenergiehaus umzubauen, wenn Sie im Eigenheim nicht bald zeltähnliche Zustände haben wollen.
- Jede heutige Investitionsentsscheidung sollte auf der Basis eines Ölpreises von mindestens 200 USD gemacht werden.
Zur Klarstellung: Wir haben 2011 in Deutschland noch keine Wirtschaftskrise. Wir haben seit 2002 eine Deflation, die sich dadurch bemerkbar macht, dass alle wesentlichen Preise steigen, nur ihr Einkommen nicht - es wird schleichend immer weniger. Die Schere geht weiter auf. Gleichzeitig existiert für Teilbereiche eine Inflation. 'Denn die derzeitige so genannte "Staatsschuldenkrise" oder "Eurokrise" ist in Wahrheit nichts anderes als eine Fortsetzung der Bankenkrise. Es geht darum, die Gläubiger von Griechenland, Irland, Portugal usw. herauszukaufen - im Wesentlichen also Banken und die oberen Zehntausend, deren Vermögen sie verwalten.' (Paul Schreyer 18.12.2011)
Dauer: So eine Krise dauert nicht nur 1 Jahr - wir sind inzwischen im fünften Jahr. Stellen Sie sich auf 10 Jahre ein, nach 20 Jahren ist die Erholung nach einer Währungsreform (ob mit oder ohne Euro) abzusehen - für die nächsten 60 Jahre.
Merkeln Sie sich das: Je heftiger eine Politikerin Behauptungen bekräftigt, desto sicherer tritt das Gegenteil ein. (Die Rente ist sicher, die Spareinlagen sind sicher, etc...) Das wissen wir ab 2012: Zypern!
[ Inhalt ]
Lese-Empfehlungen 2011
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'Die große Entwertung: Vom finanzkapitalistischen Krisenaufschub zur globalen Notstandsverwaltung' von Ernst Lohoff und Norbert Trenkle
Das Buch ist deshalb herausragend, weil es die Wirtschafts- und Finanzkrise unter völlig anderen Ansichten darstellt als der Medien-Mainstream. Nach den Autoren ist die Finanzwirtschaft nur der ungebremste Anhänger an der Zugmaschine Realwirschaft. Was passiert, wenn die Zugmaschine hart bremst?
- Warum muss eine Gesellschaft, deren stoffliche Produktivität geradezu explodiert, die also Güterreichtum ohne Ende herstellen kann, feststellen, dass sie angeblich "über ihre Verhältnisse gelebt hat"?
- Die Güterproduktion ist hier also immer nur Mittel zu einem ihr äußerlichen Zweck, dem Selbstzweck, aus Geld mehr Geld zu machen. Wo dieser Zweck nicht erfüllt werden kann, weil die Kapitalverwertung ins Stocken gerät, stockt auch die Produktion stofflichen Reichtums; es werden sogar Güter vernichtet, weil sie nicht verkäuflich sind, obwohl massenhaft Bedürfnisse unbefriedigt bleiben. Zum Beispiel müssen dann Menschen in Zelten wohnen, während ihre Häuser leer stehen, bloß weil sie ihre Kredite nicht mehr abbezahlen können.
- Gleichzeitig wird aber durch die Konkurrenz ein unaufhaltsamer Produktivitätswettlauf angestachelt, der im Kern darauf hinausläuft, permanent Arbeitskraft durch Sachkapital zu ersetzen. (Automatisierung)
- Die sogenannte "Geldschöpfung" besteht darin, dass die Zentralbanken den Geschäftsbanken Kredite gewähren, also Zahlungsversprechen ankaufen. Senken die Notbanken die Zinsen für diese Kredite, dann befeuert das die Bildung von fiktivem Kapital.
- Bricht der Glaube an die Realisierung der zukünftigen Werte weg, weil absehbar ist, dass sich die realwirtschaftliche Basis (auf die sich die Eigentumstitel beziehen) erodiert, bricht nach Ansicht der Autoren von Die große Entwertung das gesamte kettenbriefartig strukturierte System zusammen.
- Kurzfassung des Inhalts bei Telepolis - Teil
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- Crashkurs - Warum am Platzen der Finanzblase nicht die 'Gier der Banken' Schuld ist...
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'Occupy Money: Damit wir zukünftig ALLE die Gewinner sind' von Margrit Kennedy
Keine schreibt so deutlich, was der Zins bewirkt:
- Wir alle zahlen mit jedem gekauften Produkt 35% versteckten Zinsgewinn. Die Gewinne der einen sind die Schulden der andern - das sind restlichen 99%. Sie und ich.
- Mit unserem Geld leben wir in einem offenstehenden (Denk-)Gefängnis, das wir nicht verlassen können und wollen, weil uns die zinsfreie Welt 'unvorstellbar' erscheint. Eine Erlösung bietet dann nur der Crash, bei dem dann 90% Geldwert entwertet werden.
- Margrit Kennedy klagt nicht wie andere nur die Instrumentalisierung des heutigen Geldsystems zum Geldscheffeln, sondern bietet selbst echte Alternativen.
- Ihr Buch von 2006 'Geld ohne Zinsen und Inflation' hat sie zum Lesen freigegegben: Lesen!
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'Der gekaufte Staat' von Sascha Adamek und Kim Otto
Wie Konzernvertreter in deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben.
Unter rot/grüner Regierung passierte der Dammbruch. So funktioniert Lobbyismus, dann kommt die Krise.
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Atlas der Globalisierung
- Das 20. Jahrhundert - 100 Jahre auf 100 Seiten, 2011
- Atlas der Globalisierung. Sehen und verstehen, was die Welt bewegt, 2009
- Atlas der Globalisierung spezial - Klima, 2007
Die Website von Le Monde diplomatique lohnt wegen vieler interessanter Artikel - in der Redaktion der TAZ Berlin.
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'Markt und Macht' von Norbert Häring
Was Sie schon immer über die Wirtschaft wissen wollten, aber bisher nicht erfahren sollten.
Häring geht sehr ins Detail und beantwortet viele ökonomische Zusammenhänge.
Seine Literaturempfehlungen am Buchende sind schon das Buch wert.
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'Der Nebel um das Geld'von Bernd Senf
Solide Hintergrundinformationen zu Geld, Zins und nationalen Währungen.
Ein Besuch seiner Website lohnt.
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'Other People's Money' by Louis D. Brandeis
Sein Buch in 10 Kapiteln (im Web der Uni Luisville). Trotz oder gerade wegen seiner fast 100 Jahre sehr interessant! Wer denkt, dass die jüngsten Machenschaften der Investmentbanken eine neue Entwicklung sind, der wird darin eines anderen belehrt. (Tipp N. Häring)
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Es reicht jetzt!
Wir brauchen nicht nur eine Neuregelung. Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Steuersystem nur eine zunehmend bessere Umverteilung zu Gunsten der leistungslosen Einkommen ist! Die Änderung geht nur politisch oder von unten. Was erwarten Sie politisch? Wenn wir lange genug nicht handeln, kommt die Änderung von unten!
Ihr Dietrich Beitzke
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