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Geld zur Finanzierung
Energiesparen ist teuer. Woher nehmen wir das Geld?
1. Geldmengen abschätzen
- Die günstigsten Sparmaßnahmen sind reine Einstellmaßnahmen, weil sie außer ein wenig Nachdenken und Buchführen nichts kosten und daher sofort wieder reinkommen.
- Die zweitgünstigsten Sparmaßnahmen sind die, die aus eigenem Geld bezahlt werden können, weil dann keine Zinsen 'erspart' werden müssen, die dem Profit der Bank dienen.
Dazu gehört ein Vorgehen vom Wärmeverbraucher zum Wärmeerzeuger:
- Bei allen Anlagen hydraulische Maßnahmen wie
- Rücklaufgeführte Regelung (Unkonventionelle Maßnahme, die von der Branche verrissen wird, weil sie sie nicht versteht. tipp: Jede Wärmepumpe wird so gesteuert.)
- Passende Pumpen und deren richtige Steuerung
- Die drittgünstigste Sparmaßnahmen ist, ein Programm der KfW-Förderbank zu nutzen, weil da die Steuergelder drin sind, die Sie selbst schon bezahlt haben. Darlehen bekommen Sie über die Hausbank und wenn ein Energieberater die Einsparungen garantiert.
Dazu gehören legales Doping:
Link-Tipps zur KFW:
- Die meist teuerste Möglichkeit ist, nur seine Hausbank zu fragen oder (als Steigerung) seinen Kontokorrent zu nutzen.
- Dass es auch bei privaten Instituten günstiger sein kann als bei der KFW, zeigen Biallo & Team GmbH (Vorsicht, Journalisten stecken nicht immer in wissenschaftlichen Themen...)
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2. 'Geld-zurück-Zeitpunkt' berechnen
Es wäre Dummhheit, sich bei neuen Anlagen nicht vorher die Wirtschaftlichkeit auszurechnen - es sei denn, für einen selbst zählen andere Werte...
Berechnen Sie also den Zeitpunkt, den Sie erreichen müssen, bis sich Ihre Ausgabe durch Energie-Sparmaßnahmen wieder eingespart hat. Manch einer wird dann ernüchtert sein, weil es so lange dauert: sehen Sie sich die Solaranlagen an. Die Wahl der falschen Solaranlage ist ernüchternd: Und dann noch: wenig Sonne=kaltes Wasser. Aber dafür billig!
Für kurze Zeiträume eignen sich als Vergleichsrechnungen statischen Methoden wie die Rentabilitätsrechnung oder die Amortisationsrechnung. Da die (Ersatz-)Investitionen in der Energietechnik jedoch meist Nutzungsdauern von ~20 Jahren haben, in die etliche Preissteigerungen fallen, ist es sinnvoll, dynamische Verfahren wie z.B. die Kapitalwertmethode einzusetzen.
Einsparungen sind bei Energiesparinvestitionen die Gewinne aus dem Kapital.
Statische Verfahren:
Gewinn/a
Rentabilität = -------------- [%]
Kapitaleinsatz
Kapitaleinsatz
Amortisation: ---------------------------------- [Jahre]
Abschreibung/a + Kostenersparnis/a
Dynamische Verfahren
berücksichtigen die Werte- und Kostenveränderungen, die in der Nutzungszeit anfallen. Sie bemühen also am besten dafür ein Tabellenkalkulationsprogramm, das Ihnen dann auch leicht Barwerte bei vor- oder nachschüssiger Zahlung ausrechnet...
Wer das einsetzen kann, weiß über diese Methoden selber besser Bescheid, als wir es hier darlegen können und wollen. Für die korrekte Berechnung des Ertrages einer Investition ist es unerlässlich, die dynamischen Methoden zu benutzen. Die hier hinterlegten Excel-Blätter für Solarstrom- und Solarwärmeanlagen (Autor: Alfred Körblein) sind perfekt und lassen sich kaum noch verbessern. (Danke für den Tipp an Volker Westphal!)
Wer sich unsicher ist: was spricht dagegen, die Fachleute seiner Hausbank zu fragen und dort mit den entsprechenden Zahlen aufzutauchen, um sich eine dynamische Investitionsrechnung machen zu lasssen?
Damit Sie nicht so ganz allein mit Ihren Zahlen da stehen, zeigen wir Ihnen hier das Diagramm der GRE, die neben einer Rechentabelle diese Grafik erstellt hat.
Schätzen Sie selbst schnell ab
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Aufgetragen ist die Amortisationszeit über dem Faktor aus Investitionskosten durch deren Energiekosteneinsparung. Energiepreise sind konstant angenommen!
Beispiel 1
Wir nehmen unsere glykolfreie Solaranlage, die wir mit 12000 Euro aufs Dach gelegt haben und die uns ab 2011 jährlich ca. 400 Euro bringt: Warmwasser und Heizungsunterstützung. Dann ist der Faktor 30 - liegt also bei konstanten Energiepreisen außerhalb des Diagramms :-(
Beispiel 2
In unseren Referenzen haben wir ermittelt, dass die Flachkollektor-Solaranlage in Alsdorf jährlich 200 Euro einsparte. Sie hat nach Aussage des Bauherrn 2000 Euro gekostet. Der Faktor ist 10, sie rentiert sich also nach spätestens 12 Jahren.
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3. Dynamische Energiepreis-Steigerungen
Seit 1900 ist Öl das Blut der Weltwirtschaft. Täglich braucht die Welt 62 Mio. barrel, im Jahr 28Gb.
Oft werden als Maß für den Energieverbrauch noch Liter pro m² angegeben, z.B. beim 3-Liter-Haus. Um die gebräuchliche Einheit kWh/(m²*a) zu bekommen, multplizieren Sie die Literangabe mit 10, weil Heizöl ca. 10kWh/(m²*a) Heizwert (nicht Brennwert!) enthält.
Die Einfamilienhäuser sind die durstigsten mit Werten von bis zu 30L/m². Sie lassen sich aber relativ leicht auf weniger als 12L/m² bringen, das sind bei 200m² immer noch 2400 Liter pro Jahr. Im Einkauf sind das heute fast 2400€. Ich bin sicher, die Ölhändler wissen, dass Sie das nicht umbringt :-) Da lohnt sich doch ein wenig Nachdenken, den Schmerz zu vermindern.
Weil man die Kosten nicht immer so schnell zur Hand hat, sehen Sie die Daten der Heizölpreise bei Tecson nach. Im Europäischen Raum wird meist die Sorte BRENT gehandelt, in den USA die Sorte WTI. Die Preise der beiden Sorten gehen langsam auseinander: Norbert Rost beschreibt die Preislücke zwischen Brent und WTI .
Gregory Barton zeit in seinen einmaligen Charts, wie sich die Ölpreise langfristig entwickelt haben. Die Darstellung ist halblogarithmisch - linear entspräche das einer steil ansteigenden Kurve!
[Quelle: Barton's Global Market Trends]
Eine Steigerung wie hier berechnet von 13% pro Jahr heißt: Verdoppelung in 5,5 Jahren!
Wenn sich ihr Einkommen genauso entwickelt, haben Sie in Zukunft kein Problem :-)
Wieviel sparen- wann lohnt es sich?
Für schnelle Berechnungen, wieviel Sie in einem oder mehreren Jahren sparen, nehmen Sie am besten einen Sparplanrechner, den jede Bank auf der Website hat.
Mein Favorit ist momentan Thomas Gottfrieds www.zinsen-berechnen.de
Wenn Sie jetzt Feuer gefangen haben, rechnen Sie damit mal Ihren Lebensversicherungs-/Rentenversicherungs-Vertrag durch. Dann sehen Sie, was Sie ohne einen Versicherer hätten ansparen und verdienen können... :-)
Bedenken Sie auch, dass Energieeinsparungen eine ganz eigene Marktdymanik anstoßen:
Die Verbraucher sparen Energiemengen ein, die die 4 Konzerne eigentlich gerne verkauft hätten. Durch den Minderabsatz entstehen Mindereinnahmen, also sind die 4 gezwungen, den relativen Preis überproportional zu erhöhen, weil sie gegenüber Ihren Anteilseignern (Aktionären) Attraktivität durch Wachstum nachweisen müssen. Sie können diesen Effekt seit einigen Jahren selbst nachvollziehen: Die Strompreise steigen satt.
Im Umkehrschluss rechnen sich dadurch Ihre Energieeinsparmaßnahmen wesentlich schneller. Ist es jetzt politisch falsch, den Energieversorgern die Preiserhöhungen zu verbieten? Und: Wann kollabiert das System?
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4. Web-Hilfen
- Nutzen Sie die Rechenblätter des Umwelt-Institutes München! (Nur FK-Kollektoren)
- Nutzen Sie den Energiesparrechner der KFW!
- Nutzen Sie das Publikationen der GRE.
(Die Gesellschaft zur rationellen Energieverwendung bietet auch sehr informative Energieeinspar-Broschüren an.)
- Durchblick bietet die Software Öko-Rat der Uni Siegen.
Wirtschaftlichkeitsberechnung aller Energieanwendungen: Amortisationszeit, Verzinsung des eingesetzten Kapital, Was-wäre-wenn Szenarien. [Nur Ausdrucke möglich, keine Projekte abspeicherbar, 14 Tage lauffähig, dann 100 Euro. Stand der Software: ~Win3.11 :-( ]
- Diskussion von Wirtschaftlichkeitsberechnungen und gute Sanierungsbeispiele vom IWU und WWF.
- Sind junge Raucher verhinderte Millionäre?
Ziel und Ausblick
Prognosen über die Reichweite unserer Energievorräte sollten uns als Investor zu denken geben:
Das Ende des Öls.
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